Tag 1: Über Santiago und Punta Arenas kommen Sie am Ausgangspunkt Ihres Segelabenteuers in Puerto Williams an. Von Punta Arenas aus fliegen Sie entweder mit der zweimotorigen Twin-Otter oder dem neuen BAe/RJ-Flugzeug der DAP-Airline über die atemberaubende Darwin Range in den abgelegenen Beagle-Kanal, wo Sie den Ausgangspunkt unserer Expedition erreichen werden. Puerto Williams, mit etwa 2.300 Einwohnern, befindet sich auf der Insel Navarino und gilt als die südlichste Siedlung der Welt. Hier befinden wir uns an der letzten Grenze der Zivilisation. Nach der Ankunft richten Sie sich auf der Yacht ein. Die Kojen werden verteilt und das Reisegepäck verstaut. Die gemütlichen Kabinen der Yacht werden für die nächsten fünfzehn Tage Ihr Zuhause sein. Die Yacht bietet Schutz und Sicherheit, während wir uns in die unberührte Wildnis vorwagen. Wir gehen die technischen Installationen sowie die Sicherheitsausrüstung an Bord durch. Alles wird gründlich demonstriert und erklärt, um die Sicherheit während der gesamten Reise zu gewährleisten. Puerto Williams befindet sich im nördlichen Teil der Insel Navarino. Die letzten Nachfahren der Urbevölkerung, der Yaghan-Seenomaden, leben auf der Insel in der kleinen Siedlung Ukika. Während Ihres Aufenthalts haben Sie die Möglichkeit, das regionale Museum "Yagan Usi - Martín González Calderón" zu besuchen. Es vermittelt Ihnen Einblicke in die lokale Umgebung und die Kultur der Ureinwohner. Das Museum konzentriert sich hauptsächlich auf die historischen Aspekte der Yaghan, nomadische Kanuten, die die ursprünglichen Bewohner der Region waren. Am Abend treffen wir uns in der "Casa Kloss" zu einem traditionellen Tierra del Fuego Asado (Grillfest). Mit einem Glas Pisco Sour genießen wir den perfekten Abschluss für unseren ersten Abend.

Tag 2: Los geht's! Wir setzen die Segel und fahren den Beagle-Kanal hinunter, Richtung Osten. Dabei passieren wir malerische Estancias und die Überreste eines kleinen, gestrandeten Frachters, bis wir Puerto Toro erreichen. Vor einem Jahrhundert war Puerto Toro als Verwaltungszentrum des südlichen Teils des Tierra del Fuego-Archipels vorgesehen. Doch nach dem Goldrausch geriet Puerto Toro in Vergessenheit. Heute nutzen die örtlichen Fischer die Hafenanlage als sicheren Hafen.

Tag 3: Heute überqueren wir mit einem langen Schlag die Bahía Nassau, über 50 Seemeilen. Wir wagen uns in das Herz des Wollaston-Archipels, daß im Süden mit dem berüchtigten Kap-Hoorn abschließt. Die Santa Maria Australis wirft in einer geschützten Bucht Anker und wartet auf günstige Wetterbedingungen. Caleta Maxwell dient als optimaler Ausgangspunkt, nur 15 Seemeilen von Kap Hoorn entfernt.

Tag 4: Wir ergreifen die erste Gelegenheit, um das Kap Hoorn zu umrunden. Auf dieser Etappe segeln wir etwa 30 Seemeilen über die offenen Gewässer des Atlantischen und Pazifischen Ozeans.

Wenn es das Wetter zulässt, machen wir einen Zwischenstopp in der Caleta León, am Fuß des Kaps gelegen. Hier stehen die engagierten chilenischen Mitarbeiter des Leuchtturms Wache. Wenn es die Umstände erlauben, werden wir ihrer abgelegenen Station einen Besuch abstatten.

In der bescheidenen, windgepeitschten Kapelle Stella Maris halten wir inne, um den unzähligen Seeleuten Respekt zu zollen, die mutig den Elementen gegenüberstanden und ihr Leben an diesem stürmischen Ort verloren haben. Ein Denkmal in Form eines Albatrosses ragt hoch empor und erinnert an ihr Opfer.

Mit Einbruch der Nacht werfen wir in Caleta Martial Anker, wo wir uns zu einem Kapitänsdinner in der Nähe von Kap Hoorn versammeln werden, um unsere bisherige Reise zu feiern.

Tag 5: Wir segeln zur Isla Picton und ankern in Caleta Banner. Diese malerische Bucht birgt eine bewegende Geschichte: Missionar Allen Gardiner versuchte einst hier die Yaghan-Ureinwohner mit den Lehren der Bibel vertraut zu machen. Doch konfrontiert mit Aggressionen der Ureinwohner, war Gardiner gezwungen, sich zurückzuziehen. Tragischerweise verhungerten er und seine Männer später auf der gegenüberliegenden Seite des Beagle-Kanals.

Tag 6: Wir setzen die Segel und folgen unserem Weg zurück nach Puerto Williams. Mit Einbruch des Abends kehren wir ins Dorf zurück. Im Yachtclub Micalvi versammeln sich die neuen Kap-Hoornier, um ihre Gläser zu erheben und auf das erfolgreiche Umsegeln des Kaps anzustoßen, womit sie unsere bemerkenswerte Reise feiern.

Tag 7: Heute beginnt der zweite Abschnitt unserer Reise!
Wir segeln westwärts den Beagle-Kanal hinauf, vorbei an kleinen Estancias, die vor der imposanten Bergkette der Cordillera Darwin liegen, bis wir Puerto Navarino erreichen. Mit jeder Meile, die wir zurücklegen, erheben sich die schneebedeckten Gipfel höher und der Kanal verengt sich allmählich.

Wunderschön eingebettet und geschützt am Fuße der Berge liegt die alte, nun verlassene Estancia Yendegaia. Der Anblick ihrer verlassenen Häuser und heruntergekommenen Einrichtungen gewährt uns einen Einblick in das abgelegene und anspruchslose Leben, das noch heute diese Gegend prägt.

Tag 8: Heute tauchen wir ein in die friedliche Einsamkeit dieser abgeschiedenen Bergkette. Wir ankern in Caleta Olla, wo ein weißer Sandstrand am Fuße des prächtigen Gletschers Mount Frances auf unsere Ankunft wartet.

Wir machen uns auf eine Wanderung durch die unberührte Wildnis zum Gletschersee. Zahlreiche Biberdämme stellen sich uns in den Weg.

Tag 9: Anschließend setzen wir unsere Fahrt entlang des Beagle-Kanals fort. Gletscher stürzen hier direkt ins Meer. Unsere Erkundung führt uns zum majestätischen Pia-Fjord, wo wir einen Spaziergang machen, um den Gletscher aus der Nähe zu betrachten. Die Fjorde sind mit treibendem Gletschereis gefüllt, und das Heulen einer Robbenkolonie hallt in der Ferne wider. Wir haben den westlichsten Punkt unserer Reise erreicht und verbringen hier die Nacht.

Tag 10: Unser Weg führt uns südwärts durch den Thomson-Kanal. Am Ende des Kanals in der Bahía Cook angekommen, treffen wir auf die langen, rollenden Wellen des Pazifischen Ozeans. Wir biegen nun ostwärts ab in den Brazo Suroeste des Beagle-Kanals. Hier entdecken wir zahlreiche verlockende Buchten, die darauf warten, erkundet zu werden.